Für’s Stricken findet man selten passende Schnitte

Will man Kleidung selber herstellen, braucht man einen Schnitt in der passenden Größe. Fürs Stricken findet man keinen Schnitt in der Burda, sondern eine Strickanleitung für verschiedenen Größen und bestimmte Muster. Da aber jeder etwas anders strickt, andere Stricknadeln oder auch anderes Garn benutzt, braucht man eine Möglichkeit, eine Prozedur, nach der man vorgehen kann, um ein passendes Stück fertigen zu können. Beim Stricken mache ich immer eine Maschenprobe über mindestens zwei Mustersätze und etwa zehn bis zwölf  Zentimeter hoch. Dann lasse ich diese Probe mindestens einen Tag liegen, damit sich die Wolle der neuen Form anpassen kann, dann kann ich abmessen: Anzahl der Maschen auf 10 cm oder über wie viel Zentimeter reicht meine Probe; dasselbe für die Reihen. So hat man ein genaues Maß, nach dem die Maschenanzahl für den Anschlag und die Reihenzahl, die Abnahmen und Zunahmen für die richtige Form des Einzelteils berechnet werden können.

Anfänglich habe ich natürlich zuerst für mich gestrickt. Ich habe inzwischen ein Excel-Programm zur Berechnung der Reihen und Maschen, bei dem ich nur eintragen muss, wie viel Maschen zehn Zentimeter ergeben und wie viel Reihen. Dann  wird automatisch die Maschenzahl beim Anschlag, in der Taille, bei der Oberweite und für die Schulterbreite ausgerechnet, ebenso der Anschlag für die Ärmel, die Ärmelbreite und ebenso die Reihenzahl bis zur Taille, bis zum Armausschnitt, bis zum Halsausschnitt und natürlich auch die Gesamtlänge bis zum Abketten auf der Schulternaht. Wenn ich für andere stricke, trage ich in eine neue Tabelle nur die anderen Maße ein und die Maschenprobe, dann habe ich recht schnell eine Übersicht ( die ich mir natürlich ausdrucke), nach der ich auch nach einigen Tagen Pause problemlos weiterstricken kann. Natürlich kann man so auch die geforderten Formen der Kleidung anpassen: soll die Taille überhaupt betont werden, sollen die Ärmel lang oder kurz sein, wenn ein bestimmtes Muster erst an der Passe beginnen soll, die Form des Halsausschnittes anders ist, wo sollen die Taschen sitzen…

Für ein gelungenes Strickstück sind diese Sachen notwendig, egal ob man mit der Maschine oder mit der Hand strickt.  Und dann ist man stolz wie Bolle!

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